Design ist unsichtbar

Fünf Fragen an Saskia Plankert

Saskia Plankert ist Vertretungsprofessorin im Wintersemester 2020/21 an der Hochschule Mainz im Fachbereich Gestaltung. Sie mag Honigbrote und arbeitet analytisch-konzeptionell. Wie ihre Lehrveranstaltungen aussehen und warum Lucius Burckhardt ihr Designverständnis geprägt hat, verrät sie im Interview.

Saskia Plankert, M. A., hat dieses Wintersemester eine Vertretungsprofessur an der Hochschule Mainz im Fachbereich Gestaltung. Zuvor war sie von 2014 bis 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover.
An der HAWK Hildesheim studierte sie Gestaltung mit dem Schwerpunkt Grafikdesign. Zur ihrer Vertretungsprofessur promoviert Saskia Plankert an der HBK Braunschweig mit dem Forschungsschwerpunkt der Entwicklung neuer Formate für Weiterbildungen unter besonderer Berücksichtigung gestalterischer Kriterien.

 

Name
__Saskia Plankert

Wohn/Arbeitsort
__Hannover

Schwerpunkte
__Designtheorie und -forschung

 

Lehre

„In diesem Wintersemester lehre ich drei Kurse, die sich um die Themengebiete Projektorganisation, Kommunikation und Wahrnehmung drehen.
Wahrnehmung, Kommunikation und Design sind untrennbar miteinander verknüpft. Die Wahrnehmung einer bestimmten Situation macht Kommunikation möglich – aber verändert sie auch. Ich erarbeite hierfür mit den Studierenden gemeinsam Maßnahmen, Methoden und Modelle, um bewusster wahrnehmen, kommunizieren, organisieren, analysieren und vor allem in kreativen Prozessen zielgerichtet, aber auch sensibel, gestalten zu können.“

 

Arbeitsweise

„Meine Arbeitsweise ist immer analytisch-konzeptionell, häufig iterativ und meistens methodisch.“

 

Helden

„Es gibt viele Positionen, die mein heutiges Designverständnis geprägt haben und zukünftig auch immer wieder verändern oder inspirieren werden – allen voran die von Lucius Burckhardt. In seinem wunderbaren Text Design ist unsichtbar beschreibt er »(…) ein Design von morgen, das unsichtbare Gesamtsysteme, bestehend aus Objekten und zwischenmenschlichen Beziehungen, bewußt [sic!] zu berücksichtigen imstande ist.«1 Dieser Text hat mir in meinem Studium die Relevanz von Design(forschung) so deutlich wie nie zuvor vor Augen geführt.“

 

Inspiration

„Die meiste Inspiration geben mir die Gespräche mit Familie, Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder Bekannten – am liebsten bei einem Spaziergang durch die Natur oder einer Tasse Tee im Garten. Den Rest hole ich mir dann in Büchern oder im Internet. Ohne Handy bin ich selten unterwegs, Instagram und Co. sind meine ständigen Begleiter.“

 

Fingerzeig

„Wenn die Studierenden offen und mutig sind, Haltung zeigen, kollaborativ arbeiten, patizipativ gestalten, iterativ reflektieren und hinterfragen, aktiv zuhören, Veränderungen anstoßen, nachhaltig entscheiden, analytisch-kreativ mitdenken, konstruktiv provozieren und sich selbst treu bleiben, stehen ihnen alle Wege offen. Ich wünsche ihnen dafür alles Gute.“

1 Burckhardt 1990, 199.