Fünf Fragen an Tatjana Prenzel
Tatjana Prenzel arbeitet als freiberufliche Illustratorin. Vor allem Editorial-Illustrationen sind ihre Leidenschaft. Diese erscheinen unter anderem in der New York Times, beim New Yorker oder dem Diskurs Magazin.
An der Editorial-Illustration begeistert sie vor allem, sich in neue Themen einzulesen und den Kern des Textes in nur einem Bild zu transportieren.
Zeichnen hat für die Frankfurterin schon immer eine große Rolle gespielt. Doch genauso faszinierend findet sie Geschichten und Bücher im Allgemeinen: Eine ausgeprägte Vorliebe für illustrierte Kinderbücher hat Prenzel dann gleich mit in ihr Erwachsenenleben genommen. Außerdem würde sie manchmal gerne selbst in die vielen Bildwelten, die Illustrator|innen erschaffen, eintauchen und darin leben. Eine wunderbare Vorstellung, wie wir finden.
Name
_Tatjana Prenzel
Wohn/Arbeitsort
_Frankfurt am Main
Schwerpunkt
_Illustration
Lehre
„Mir ist als Illustratorin die Arbeit mit einem Text extrem wichtig, daher möchte ich den Studierenden in meinem Seminar Möglichkeiten des Umgangs beim Illustrieren von Texten unterschiedlicher Art aufzeigen. Auch möchte ich Wege aufzeigen, dem großen Druck auf Studierende – das eine perfekte Bild zu entwerfen – etwas entgegensetzen zu können.“
Arbeitsweise
„Wenn ich einen Auftrag bekomme beispielsweise einen Artikel, den ich illustrieren soll, dann lese ich mich zuerst gründlich in den Text ein und lasse dabei zu, dass Bilder in meinem Kopf entstehen. Diese versuche ich direkt in kleinen Skizzen festzuhalten. Bilder aus dem Nichts zu erschaffen, ist nicht meine Arbeitsweise, denn ich suche immer Bezug zu einer Aussage. Daher arbeite ich gerne an Auftragsarbeiten.“
Helden
„Die Professor|innen an der Haute école des Arts du Rhin in meinem Auslandsemester in Straßburg haben mich sehr in meiner Arbeitsweise geprägt. Dort wurde größeren Wert auf das, was wir erzählen wollen, gelegt als auf das Wie. Das hat mir eine Freiheit beim Entwickeln meines eigenen Stils gegeben.“
Inspiration
„Ich sammle viel Inspiration durch Beobachtungen meiner Umgebung und der Menschen, die mich umgeben. Außerdem brauche ich das Lesen und die geschriebenen Bildwelten. Natürlich hole ich auch viel Inspiration aus dem Internet. Aber oft kann die Flut an Inspiration einen auch lähmen und überfordern als wirklich voranbringen.“
Fingerzeig
„Mein Tipp an die Student|innen: Alles mitzunehmen, was die Hochschule zu bieten hat, und sich nicht zu früh auf eine Richtung zu versteifen. Also einfach probieren. Es ist auch manchmal gut, über den eigenen Tellerrand zu schauen, um sich breit aufzustellen zu können.
Ich würde außerdem jedem empfehlen, ein Semester an einer anderen Hochschule zu studieren. Es ist extrem hilfreich, Einblicke in andere Arbeitsweisen zu erhalten und dadurch neue Perspektiven zu gewinnen. Auch können die Studierenden einer anderen Uni frische Impulse geben durch beispielsweise andere Herangehensweisen, andere Schwerpunkte oder Denkweisen.“
Website / Social-Media
www.tatjanaprenzel.com
Instagram
@tatjanaprenzel