Sinah Hasselbach

Mad Ma’am – Ein Einblick in die aktuelle Riot Grrrl Punk Szene

Punk – ein Musikgenre, welches schon seit langer Zeit gegen Rassismus, Faschismus und für Gleichberechtigung einsteht. Kein Platz also für Ausgrenzung, oder? Ganz so gut funktioniert das alles leider doch nicht. Nach wie vor ist der Punk besonders eins: männlich.

Blättert man eines der großen Musikmagazine durch, sieht es mit weiblichen, queeren oder non-binären Bands dürftig aus. Und dort beginnt der Teufelskreis auch schon, denn wer keine Vorbilder hat, mit denen Frau sich identifizieren kann, hat weniger Motivation ein Instrument in die Hand zu nehmen und eine Band zu gründen. Zusätzlich wird auf Konzertveranstaltungen immer noch in geringem Maße Wert auf sicheren Raum gelegt: „Catcalling“ bis hin zu sexuellen Übergriffen und Gewalt sind als Konzertbesucherin keine Seltenheit. Schon in den 90er Jahren forderten Frauen deswegen unter dem Namen „Riot Grrrls“ mehr Sicherheit auf Konzerten, sowie einen Wandel der misogynen Punk-Kultur. Heute, 20 Jahre später, scheint die Bewegung wieder aufzuleben, der Begriff „Riot-Grrrl-Punk“ liest sich in vielen Bandbeschreibungen und es werden neue Wege gesucht, um Frauen oder queere Personen in der Szene sichtbarer zu machen. Feministische Punk-Bands spielen vermehrt auf Festivals, es werden Ladyfeste veranstaltet, „Safer Spaces“ verlangt.

All das hält die Zine-Reihe „Mad Ma’am“ fest und zeichnet somit ein Abbild der aktuellen Subkultur, um Informationen zu teilen, das Netzwerken unter Frauen und queeren Personen zu ermöglichen und sich gegenseitig zu ermutigen, unseren eigenen Punk-Ethos zu leben.